Leitbild und Konzepte

Leitbild der F.L.A.U.S.E.

Die F.L.A.U.S.E. versteht sich als ein sicherer, wertschätzender Raum, der von gegenseitiger Achtung, Verantwortung und einer achtsamen Haltung geprägt ist. Unser Leitbild basiert auf den Werten Gleichwürdigkeit, Authentizität, Verantwortung und Integrität nach Jasper Juul und wird durch ein umfassendes Schutzkonzept ergänzt, das den Schutz der Kinder sowie die Förderung ihrer Selbstwirksamkeit und Resilienz sicherstellt.


1. Unsere Werte

Gleichwürdigkeit

Jedes Kind wird als einzigartiges Individuum anerkannt, dessen Bedürfnisse, Grenzen und Meinungen ernst genommen werden. Beziehungen zwischen Erwachsenen und Kindern basieren auf Respekt und Augenhöhe. Erwachsene tragen die Verantwortung für die Qualität dieser Beziehungen.

Authentizität

Erwachsene zeigen sich authentisch und reflektieren ihre eigene Haltung, um Kindern Orientierung zu bieten. Wir fördern eine Kultur, in der Kinder und Erwachsene ihre Gedanken, Gefühle und Bedürfnisse klar und respektvoll ausdrücken können.

Verantwortung

Erwachsene übernehmen Verantwortung für die Gestaltung eines sicheren, unterstützenden Umfelds. Fehler werden als Chancen für Entwicklung betrachtet. Kinder werden ermutigt, Verantwortung für ihre eigenen Entscheidungen zu übernehmen und sich aktiv am Schulleben zu beteiligen.

Integrität

Die körperliche, emotionale und psychische Unversehrtheit aller wird geschützt. Grenzen werden respektiert, und eine grenzachtende Haltung wird aktiv gefördert.


2. Schutzkonzept: Leitlinien für Sicherheit und Wohlbefinden

Unsere Schule setzt sich aktiv für den Schutz der Kinder vor körperlicher, emotionaler und sexueller Gewalt ein. Dabei kombinieren wir Prävention und Intervention. Das Schutzkonzept umfasst klare Verhaltenskodizes, regelmäßige Schulungen und präventive Maßnahmen, um eine sichere und wertschätzende Schulkultur zu fördern. Beobachtungen zu Grenzverletzungen oder auffälligem Verhalten werden systematisch dokumentiert und bei Bedarf in kollegialen Beratungen oder mit externen Fachkräften (ISEF) reflektiert.

Verhaltenskodex

Klare Regeln zum Umgang mit Nähe und Distanz schützen sowohl Kinder als auch Erwachsene.

Aufklärung

Workshops und Projekte wie „Mein Körper gehört mir“ fördern das Bewusstsein der Kinder für ihre Rechte und stärken ihre Resilienz.

Strukturen

Ein Kummerkasten und regelmäßige Reflexionsgespräche bieten Kindern sichere Räume, um ihre Ängste und Sorgen mitzuteilen.

Weiterbildung

Lernbegleiter*innen nehmen regelmäßig an Schulungen teil, um Präventionsmaßnahmen und den Umgang mit Kindeswohlgefährdung zu vertiefen. Die Schulgemeinschaft reflektiert das Schutzkonzept jährlich und passt es an neue Herausforderungen an.


3. Fehlerkultur

Fehler werden als Lernchancen betrachtet und in einer Kultur des Vertrauens und der Wertschätzung reflektiert. Konflikte werden respektvoll und lösungsorientiert bearbeitet. Hierin ist keine moralische Schuldkomponente zu verankern. Daraus leitet sich die Anerkennung der Erwachsenen an, stets eigenverantwortlich daran zu arbeiten, dass die inneren Themen und Konflikte außerschulisch nachhaltig bearbeitet werden, sodass ein disruptives Ereignis innerhalb des Schulkontextes verstanden und in ihren Strukturen aufgelöst werden kann. Nur in und durch diese Anerkennung ist es möglich, nachhaltige angemessene Maßnahmen für das gesamte Wohl der Schule im Rahmen einer verantwortungsbewussten Fehlerkultur zu leben und zu verwirklichen.


4. Vielfalt und Inklusion

Vielfalt wird aktiv gelebt und geschätzt. Diskriminierung jeglicher Art wird konsequent abgelehnt und nicht toleriert. Alle Mitglieder der Schulgemeinschaft, unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft oder Religion, werden in ihrer Individualität respektiert, wertgeschätzt und gefördert.

 

5. Partizipation und Mitgestaltung

Kinder, Eltern und Lernbegleiter*innen gestalten gemeinsam den Schulalltag. Tägliche Kreise bieten Raum für Austausch, Reflexion und Mitbestimmung. Projekte wie „Mein Körper gehört mir“ und regelmäßige Workshops zu Kinderrechten und Resilienz fördern die aktive Teilhabe und das Bewusstsein für eigene Rechte.


6. Struktur und Verhaltenskodex

Unsere klaren Regeln basieren auf den Werten der Schule und schaffen Orientierung im Umgang miteinander. Der Verhaltenskodex bietet eine Richtlinie für den respektvollen Umgang mit Nähe und Distanz und schützt sowohl Kinder als auch Erwachsene.


7. Umgang mit Grenzverletzungen

Grenzverletzungen werden klar benannt und adressiert. Dies schließt die Reflexion im Team, Gespräche mit den Betroffenen und die Einbindung externer Stellen ein. Ein strukturierter Interventionsplan und der enge Austausch mit Fachkräften sichern die bestmögliche Unterstützung und den Schutz aller Beteiligten.


8. Fortlaufende Entwicklung

Das Leitbild wird regelmäßig überprüft und weiterentwickelt, um aktuellen Herausforderungen und der aktuellen Schulgemeinschaft gerecht zu werden. Eine kontinuierliche Fortbildung der Lernbegleiter*innen und die aktive Einbindung der Elternschaft gewährleisten eine nachhaltige und Entwicklung der Schulkultur.

Dieses Leitbild ist unser Kompass, um eine Schule zu gestalten, die geprägt ist von Respekt, Sicherheit und gemeinschaftlichem Lernen. Es vereint unsere Werte, unsere Haltung und unsere Schutzmaßnahmen, um allen Kindern einen sicheren und inspirierenden Raum zu bieten, in dem sie wachsen und gedeihen können.

Weitere Konzepte der Freien Schule Hochheim können hier eingesehen werden:

(1) Pädagogisches und organisationales Konzept FLAUSE Klasse 1-6

(2) Schutzkonzept

(3) Konzept offene Eingangsklasse